Alles hat seine Stunde … Verabschiedung von Sr. Engelberta Schalk OT
Sondernohe, ein Ort im Landkreis Ansbach in Mittelfranken, 1287 erstmals urkundlich erwähnt, wurde 1408 zur eigenständigen Pfarrei erhoben und dem Deutschen Orden übertragen. Bis 1808 wurde sie von diesem, wie auch die Nachbargemeinde Virnsberg, in der sich eine Deutschordenskomende befand, seelsorglich betreut. In dieser Deutschordenspfarrei mit dem Patronat Maria Himmelfahrt waren seit 1949 bis heute wieder Deutschordensschwestern segensreich tätig. Mit Sr. Engelberta Schalk OT, die 18 Jahre seelsorglich in der Pfarrei und nunmehr auch im dortigen Pfarreienverbund tätig war, verlässt nun die letzte Deutschordensschwester den Ort. Aufgrund Nachwuchsmangel, und da die vorhandenen Kräfte anderweitig gebunden sind, endet damit auch die Tätigkeit der Deutschordensschwestern in dieser alten Deutschordenspfarrei, wie auch im Bistum Bamberg. Somit war die Stunde des Abschieds gekommen.
Am 15. August - dem Fest Mariä Himmelfahrt -, dem Patronatsfest der Pfarrei Sondernohe, wurde Sr. Engelberta Schalk OT in einem feierlichen Pontikalamt, dem der Bamberger Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick vorstand, in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Der Festgottesdienst fand im Pfarrgarten der Pfarrei statt, da die Kirche die vielen Mitfeiernden aus dem Pfarreienverbund und die Gäste nicht hätte fassen können. Viele waren gekommen, so auch viele ehemalige Seelsorger der Pfarrei, eine Abordnung der Deutschordensschwestern aus Passau, Tittling, Bad Alexandersbad und Bad Mergentheim, Bürgermeister und Landrat, wie auch eine Gruppe Familiaren aus der Komturei Franken.
Der Bamberger Erzbischof hat es sich nicht nehmen lassen, extra zur Verabschiedung von Sr. Engelberta zu kommen, um damit seinen persönlichen Dank und seine Verbundenheit für die Schwester und ihre Arbeit zum Ausdruck zu bringen. Im Gottesdienst überreichte er ihr dann auch die Bistumsmedaille als höchste zu vergebende Auszeichnung der Erzdiözese zur Anerkennung ihres segensreichen Wirkens in der Pfarrei und für die Menschen vor Ort.
Die Komturei Franken wollte mit ihrem Kommen ebenfalls die Verbundenheit mit Sr. Engelberta und der alten Deutschordenspfarrei zum Ausdruck bringen. Sie sieht sich für die Zukunft auch in der Verantwortung den Deutschen Orden hier weiterhin sichtbar zu repräsentieren. Ihre Verbundenheit dokumentierte die Komturei mit einer Gedenktafel, die an die Kirche von Sondernohe angebracht wurde und die den Dank für das jahrzehntelange Wirken der Deutschordensschwestern aussprechen und an deren fruchtbares Wirken erinnern soll.
An den Gottesdienst schloss sich das Pfarrfest der Gemeinde unter reger Beteiligung der Gemeindemitglieder aus dem Pfarreienverbund, sowie auch der anwesenden Gäste an. Rundum war es eine gelungene Abschiedsfeier, die die Pfarrei „ihrer“ Schwester ausrichtete, wenn auch hin und wieder ein wenig Wehmut zu spüren war, dass nun keine Ordensschwestern mehr vor Ort sind.
Sr. Engelberta wird ihren wohlverdienten Lebensabend nun im Kloster St. Nikola, dem Provinzhaus der Deutschordensschwestern in Passau verbringen. Die Komturei Franken wünscht Ihr dafür Gottes reichen Segen, alles Liebe und Gute, viele gesunde Jahre und das sie nach all den Jahren in der Diaspora im Kreise ihrer Mitschwestern eine neue erfüllte Heimat findet.
Thomas Koch FamOT
Vizekomtur